Carl Loewe und die Hohenzollern
Im Hause des Bischofs der Evangelischen Kirche von Pommern, Dr. Georg Ritschl, machte Loewe auch die persönliche Bekanntschaft des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der schon vor seiner Königsherrschaft als ein hochbegabter und künstlerisch ambitionierter Mensch galt, der die Balladenvorträge von Carl Loewe als abwechslungsreiche, angenehme Unterhaltung genoss.
„Er gewann diese bald so lieb, dass er mich oft an seinen Hof befahl. Einmal musste ich acht Tage hindurch in Potsdam bleiben und des Abends vor ihm singen.
Er hat mir seine Huld und Gnade auch als König bewahrt, und viele Jahre hindurch ließ er sich meine Compositionen vortragen.“[1]
Loewe widmete eine ganze Reihe seiner Werke Vertretern des Hohenzollern-Hauses, so dass er als der „Hohenzollernkomponist Loewe“ lange im kollektive Gedächtnis der Deutschen erhalten blieb, aber Loewe war nie ein ideeller Wegbereiter des Systems „kaiserliches Deutschland“.
[1] Bitter Selbstbiographie, Seite 98

© ICLG e.V.
Verleihung der Ehrendoktorwürde 1832
In Zusammenhang mit der Berliner Aufführung des Oratoriums „Die Zerstörung von Jerusalem“ anlässlich des von Gasparo Spontini geleiteten Bußtags-Benefiz-Konzert im Opernhaus Berlin am 16.Mai 1832 (einen Tag nach dem Tode Zelters, dem Leiter der hochgeschätzten Berliner Singakademie) erhielt Loewe von der philosophischen Fakultät der Universität Greifswald im August 1832 den akademischen Titel eines „Ehrendoktors der Philosophie“ in Verbindung mit dem eines „Magisters der schönen Künste“.
Aufnahme in die Akademie der Künste 1837
In der Regierungszeit Friedrich Wilhelm III wurde Loewe 1837 als ordentliches Mitglied in die Königliche Akademie der Künste in Berlin aufgenommen.