5.Carl-Loewe-Festtage

25.-27.April 2014

Die 5.Carl-Loewe-Festtage standen unter dem Motto:

Carl Loewe - Der klassische Romantiker aus Löbejün

Mit diesen Festtagen wurde die langersehnten Eröffnung des Carl-Loewe-Museums im Rahmen eines Festaktes und im Beisein des Kultusministers des Landes Sachsen-Anhalt, Stephan Dorgerloh, Wirklichkeit.

Die Entwicklung des fast verfallenen alten Schulgebäudes von einst – errichtet auf den Grundmauern von Loewes Geburtshaus - zu diesem modernen Musikermuseum wurde von vielen unterstützt.  Ein besonderer Dank gilt hierbei der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, die gemeinsam mit der Saalesparkasse die Dauerausstellung zu Leben, Gesamtwerk und Wirkung des bedeutendsten deutschen Balladenkomponisten im Loewe-Haus ermöglichte.
Die Stadt Wettin-Löbejün, weitere Sponsoren und unzählige Helfer haben dieses Kleinod geschaffen. Deshalb bildete die Eröffnung dieses weltweit ersten Carl-Loewe-Museums in Löbejün, das die Reihe der Musikermuseen in Deutschland ergänzt, den Schwerpunkt in der deutschland- und sogar europaweiten Berichterstattung in vielen Medien.

Mit dem Festakt zur Eröffnung des Carl-Loewe-Museums am Freitag (25.04.2014), gestaltet von einem jungen Streichquartett aus Stettin, wo Carl Loewe fast 46 Jahre seines Berufslebens verbrachte, erfolgte der Auftakt zu den 5. Carl-Loewe-Festtagen.

Beim anschließenden Rundgang durch die neu gestaltete Ausstellung konnten sich die Gäste aus ganz Deutschland, aus mehreren europäischen Ländern und sogar aus Japan von dem einzigartigen Charakter des Carl-Loewe-Museums überzeugen. Neben der Präsentation bislang nicht der Öffentlichkeit zugänglicher Dokumente sowie Notenerstdrucke, originale Briefe und Notenmanuskripte von Carl Loewe ist vor allem die direkte und individuelle Auseinandersetzung mit der Musik Carl Loewes das prägende Element. An den Hörstationen können die Besucher selbst entscheiden, was sie hören möchten: Balladen, Lieder, Ausschnitte aus Oratorien, Klavierkonzerten, Sinfonien  und so einen unmittelbaren Eindruck von dem breiten Schaffen von Carl Loewe gewinnen. Im Dachgeschoss ermöglicht die wohl weltweit umfangreichste Sammlung von Tonträgern mit Musik Carl Loewes, die die ICLG von Sammlern aus England übergeben bekommen hat, das Anhören historischer Aufnahmen auf originalen Abspielgeräten.

Das Ziel der Carl-Loewe-Festtage, die gesamte Breite des musikalischen Schaffens von Carl Loewe insbesondere durch Aufführung selten gespielter Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde auch mit diesen Festtagen voll erreicht.

So waren zum Eröffnungskonzert neben der Ouvertüre zum Oratorium „Gutenberg“ auch Ausschnitte aus dem Oratorium „Die sieben Schläfer“ und „Hiob“ zu hören sowie als eine wahrscheinlich erste Wiederaufführung nach über 180 Jahren die Chöre aus der Musik zu Ernst Raupachs Dramatischer Phantasie „Das Märchen im Traum oder die Reise nach Rom“.

Traditionell beginnt der zweite Tag der Carl-Loewe-Festtage mit einer von Vereinen der Stadt, den Bürger/inen und vor allem von den Schülern der Carl-Loewe-Grundschule begleiteten Ehrung am Carl-Loewe-Denkmal, gefolgt von einer Stadtführung „Auf den Spuren von Carl Loewe“, die am Carl-Loewe-Haus endete und die Teilnehmer zum „Tag der offenen Tür“ in das neue Museum einlud.

Ein besonderer Höhepunkt war die Namensgebung eines kleinen bisher namenlosen Platzes zwischen Carl-Loewe-Haus und Stadtkirche in „Ian-Lilburn-Platz“ am Samstagnachmittag mit Teilnehmer/innen aus England, Frankreich, Irland, Polen, Japan und aus ganz Deutschland, die den Stifter (Ian Robertson Lilburn, 1927-2013, London) der weltweit größten Tonträgersammlung mit Loewes Kompositionen ehrten. Eine repräsentative Sonder-Ausgabe mit digitalisierten historischen Aufnahmen (bis 1943) – die Lilburn Collection – wurde erstmals den interessierten Musikliebhabern angeboten.

Das Festkonzert am zweiten Abend war den Balladen und Liedern Carl Loewes gewidmet, die von den Ehrenmitgliedern der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft, dem weltbekannten Pianisten Cord Garben, dem Berliner Kammersänger Prof. Roman Trekel und der Cottbuser Sängerin, Marlene Lichtenberg mit großem Erfolg dargeboten wurden.

Für seine Verdienste um die Verbreitung Loewescher Musik in Japan wurde der Sänger Prof. Sato, Präsident der Japanischen Carl-Loewe-Gesellschaft,  aus Tokio als Ehrenmitglied der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft ausgezeichnet.

Der Abschlusstag der Festtage begann mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Petri von Löbejün.  Der Kirchenchor „Cantemus“ der evangelischen Kirchengemeinde Gollma unter der Leitung von Frau Gisela Webel, Kreismusikschule „Carl Loewe“ brachte Carl Loewes „Kleine Passionsmusik“ zu Gehör.

In der anschließenden,  gut besuchten Matinee in der Stadthalle überzeugten der bekannte Schauspieler Peter Sodann (Rezitation) und die beiden jungen halleschen Musiker Wolfgang Grohmann (Gesang) und Florian Claus (Piano) mit der Darbietung „Es lockt des Nöcken Harfenschall“  - eine musikalische Geschichte für Jung und Alt, die den gesamten Lebensweg  von Carl Loewe erzählt.

Den Abschluss der 5. Carl-Loewe-Festtage bildete ein Schüler-Konzert „da flog ein bunter Schmetterling…“ der Kreismusikschule „Carl Loewe“, in dem die hervorragenden Ergebnisse der intensiven Auseinandersetzung  der Schüler und Lehrer mit den unterschiedlichen Werken von  Carl Loewe überzeugend den zahlreichen Zuhörern dargeboten wurden.